Es ist Zeit, CO2 verabschiedet sich nicht von selbst

Ausführungen  6. 12. 2008 

Ein nicht mehr umkehrbarer Klimawandel droht.

Um diese Entwicklung des Klimas verständlich zu machen, genügen die Berichte und Bilder der Medien nicht. Es muss ein Wissen über das klimatologische Geschehen, sowie die Auswirkungen der Handlungen der Menschen auf die Natur vorhanden sein. Wir beginnen deshalb mit einer Darstellung des Klimas und seiner Entwicklung, wie sie von Klimatologen aus aller Welt erarbeitet wurde.

 

1.      Der Mensch, ohne Eingriffe in das Klima. Weit vor dem Beginn der Industrialisierung war die Temperatur der Erdoberfläche durch die Sonne und 280 ppm[1] Moleküle des Treibhausgases CO2 von -18°C auf +15°C angehoben worden! Umgerechnet auf die damalige Gesamtmenge C in der Atmosphäre, waren es 610 Gt-C[2]. Insbesondere bildete das CO2 im Wesentlichen einen geschlos­senen Kreislauf, bei dem das CO2 laufend von Pflanzen zum Wachsen absorbiert und von Lebe­wesen wieder freigesetzt wurde. Vor allem aber sorgte das CO2 der Atmosphäre für ein Verblei­ben eines Teils der absorbierten Sonnenenergie als Wärme auf der Erdoberfläche und in der Atmosphäre. Es ist wie ein Wunder, dass gerade die Stärke der Emission der Sonne, die Entfernung der Erde von ihr, Absorption und Streuverhalten der Erdoberfläche und der Atmosphäre, schließlich eine optimale Menge des Treibhausgases (THG) Kohlendioxid CO2, die für das Leben der Menschen nötige Temperaturerhöhung[3] bereitgestellt haben.

 

2.      Wir sind dabei, dieses Wunder zu zerstören, denn der Mensch greift seit ca. 1750 ins Klima ein. Gemessen wird dies durch den Anstieg der mittleren globalen Temperatur. Da nur der Anstieg ab der 15°Celsius Marke interessiert, verschieben wir die Temperatur um 15° zurück und bezeichnen sie mit °To. Wir starten also 1750 mit 0°To. Bis zum Jahr 2000 - also in 250 Jahren - schafften wir es, den mittleren Gehalt [4] des CO2, der sich in der Atmosphäre befindet, den “Atmosphärischen CO2 Gehalt“ auf 380 ppm oder 820 Gt-C zu steigern. Diese entscheidende Menge nennen wir ACG. Der wachsende ACG ließ die mittlere globale Oberflächentem­peratur von 0°To auf knapp 1°To wachsen. Die globalen Folgen erlebten wir:

 

Hitzewellen, Waldbrände, Unwetter, Überschwemmungen, Verlust landwirtschaftlicher Flächen.
Tote, Verletzte und Entwurzelte. Gletscher, Eisschilde und das Meereis begannen zu schmelzen.

 

Dies alles verursacht oder verstärkt oder vermehrt durch die steigenden Temperaturen. [5]

 

Würde nun bei weiter steigendem ACG eine Temperatur von 2°To überschritten, dann könnte

ein nicht mehr umkehrbarer Klimawandel ausgelöst werden (offizielle Aussage).

Es wurde deshalb nach einem Weg gesucht, um dieses Überschreiten zu verhindern.

 

Ein Weg wurde auf Bali, Ende 2007, beschlossen. Ziele sind:

 

A.     Die Summe der globalen jährlichen CO2–Emissionen sollen gestoppt und bis 2050 auf die Hälfte der CO2 Menge von 1990 erniedrigt und stabilisiert werden.

B.     Die noch und dann erlaubten CO2–Emissionen sollen gerecht verteilt werden.

C.     Allerdings würde durch A.&B. der ACG auf 450 ppm oder mehr erhöht (offiziell).

D.    Jeder Weltbürger darf jährlich 2 Tonnen CO2 erzeugen.

E.     Die Hälfte der CO2 Menge von 1990 wird den ACG jährliche um 0,7ppm erhöhen – eigene Rechnung.

 

Ergebnis: Die mittlere globale Oberflächentemperatur würde weiter stark wachsen[6]               p 826.
und die  globalen Folgen (siehe unter 2.) weiter verstärken.

 

3.      Unsere Wissenschaftler. Ca. 1950 kam durch Koordination der UN[7] eine Zusammenarbeit von ca. 2000 Wissenschaftlern, das IPCC [8], zu Stande. Das Jahr 2007 brachte Dank der hervorragenden Arbeiten der Wissenschaftler, die weltweite Einsicht:

 

Die Verursacher des Klimawandels sind wir[9]

Die Arbeiten des IPCC brachten auch eine enorme Erweiterung unseres Wissens.

Die für uns wichtigsten Ergebnisse sind[10]:

Die Lebenszeit des CO2.

Das atmosphärische CO2 [11]  hat eine unbestimmte Lebenszeit:

a.)        For example, carbon dioxide (C02) is exchanged between the atmosphere, the ocean and the land through processes such as atmosphere-ocean gas transfer and chemical (e.g., weathering) and biological (e.g., photosynthesis) processes.                                                   p 824
Z.B. wird CO2 zwischen der Atmosphäre, dem Ozean und dem Land durch Prozesse ausgetauscht, wie Transfer zwischen Atmosphäre und Ozean, sowie chemische (durch Verwitterung) und biologische durch Photosynthesen

b.)        While more than half of the C02 emitted is currently removed from the atmosphere within a Century, some fraction (about 20%) of emitted C02 remains in the atmosphere for many millennia.                                                                                           p 824
Während im Moment mehr als die Hälfte des emittierten CO2 innerhalb von einem Jahrhundert aus der Atmosphäre ausgeschieden wird, verbleiben circa 20% für viele Jahrtausende in der Atmosphäre!

c.)        A lifetime for CO2, can not be defined. Eine CO2- Lebensdauer kann nicht angegeben werden                                                                                                                                                         p 824

 

 

Wo verbleiben die ausgeschiedenen 50%?
1. Ca.30 % des CO2 werden vom Ozean absorbiert. Diese 30% haben uns zwar vor einer wesentlich stärkeren Klimaänderung bewahrt, andererseits versauern sie den Ozean [12] .
2. Die restlichen ca. 20% der emittierten CO2-Moleküle werden von der Natur zum zusätzlichen Wachsen der Land- und Meeres Floren verwendet. Sie kehren nach ihrem Absterben wie fast alles C des CO2 des Lebens wieder in die Atmosphäre zurück. Allerdings zeitlich sehr unterschiedlich[13] und wirken daher mit bei den zeitlichen CO2-Senken.
Jede CO2-Emission wirkt also praktisch unbegrenzt als Treibhausgas (THG).durch seine in der Atmosphäre verbleibenden Teile.
Mit diesem neuen Wissen – insbesondere über die fast uneingeschränkte Lebenszeit des CO2, können wir die enormen Auswirkungen unserer
CO2–Emission endlich selbst erfassen. Wie:

U.a. wird die Erwärmung und Ausdehnung des Ozeans, sowie  das Abschmelzen der Eisschilde und Gletscher weiter gehen. Die Spiegel der Weltmeere steigen weiter. Das Auftauen der Permafrostböden in den Gebirgen verläuft schneller, damit gehen Zusammenhalte der Gebirgs-Gesteine verloren. Katastrophal für die Natur und die dort lebenden Einwohner.
In unseren Binnenländern wird global durch weiter steigende Hitze, Trockenheit, Unwetter mit enormem Regen und weiter steigenden Abschwemmungen die Landwirtschaft hart betroffen. Hungersnöte werden auch bei uns nicht ausbleiben.


Schon diese Perspektiven des Klimawandels sollte uns schon längst beflügelt haben, alles zu tun, um unsere CO2–Emissionen zu stoppen. Damit könnten wir auch ein wirkliches Vorbild für andere Staaten werden. Auch könnten wir helfend einspringen.

Wir sollten über den Verlust von Arbeitsplätze nicht unsere Möglichkeiten des Gegensteuerns vergessen. Z.B. könnten Autofirmen Bahn- und Straßenbahnwagen produzieren, der Ausbau der Bahn und Straßenbahnnetze könnten durch unsere Steuereinnahmen und Klimaabgaben auf fossile Energieträger finanziert werden. Ebenso endlich die Energetische Sanierung der Gebäude. Arbeit gibt es mehr, als wir leisten können. Hier liegt doch der Vorteil der freien Wirtschaft.

Ferner gelangen wir zusammen mit dem 450 ppm Sprung wahrscheinlich bald über die gefürchtete Erwärmung auf über 2°To hinaus. Dann aber kommt ein Gegensteuern vielleicht zu spät. Und bringt neue und schwierigere Probleme mit sich.

d.)        If emissions increase with time, the atmospheric concentration will also increase with time, regardless of the atmospheric lifetime of the gas.                                           p 824
Wenn die Emissionen langzeitig wachsen, wächst auch der atmosphärische CO2-Gehalt[14] unabhängig von der Lebenszeit des Gases.

Und die Oberflächentemperatur der Erde steigt immer weiter. Mehr noch:

e.)        Because of slow removal processes, atmospheric C02 will continue to increase in the long term, even if its emission is substantially reduced from present levels.        p 824
Die unbestimmte Lebenszeit des CO2 bewirkt auch, dass der atmosphärische CO2-Gehalt – ACG - weiter wächst, selbst wenn wir die CO2–Emission wesentlich senken.

Wie wirkt sich die fast unbegrenzte Lebenszeit auf das Balikonzept aus?

f.)    Stabilisation of C02 emissions at current levels would result in a continuous increase of atmospheric C02 over the 21st Century and beyond.                               p 824
Stabilisierung der CO2–Emissionen auf dem momentanen Niveau (Bali bei 2050 mit ½ 1990) würde zu einem lang andauernden kontinuierlichen Anstieg des ACG führen.

 

 

In fact, only in the case of essentially complete elimination of emissions can the atmospheric concentration of CO2 ultimately be stabilised at a constant level. All other cases of moderate CO2–emission reductions show increasing concentrations because of the characteristic exchange processes associated with the cycling of carbon in the climate system
Erst nach einem kompletten Stopp der CO2–Emissionen, kann der ACG stabilisiert werden. Alle anderen CO2 Reduktionen zeigen wachsende CO2-Konzentrationen (ACG). Grund: Die charakteristischen Austauschprozesse des CO2-Kreislaufsystems. p 824&825
.                                                                                                                 

Feststellung und Forderung: Das Bali-Konzept war nötig, um die Staaten dieser Welt aufzuwecken und sollte bis 2050 auch fortgesetzt werden. Es müsste aber nach unseren Erkenntnissen schon bald ein weiteres Konzept beschlossen und ab 2050 weitergeführt werden, um einen globalen Stopp der Vermehrung des atmosphärischen CO2-Gehalts (ACG) zu erreichen.

 

Die Natur und Umwelthilfe (NUH) fordert die Bundesregierung, die Länderregierungen und die Gebietskörperschaften auf, sofort damit zu beginnen, alles zu tun, damit wir schon weit vor 2050 kein CO2 mehr emittieren, ausgenommen den Teil, den unsere Wälder, Faunen und Böden aufnehmen. Wir fordern alle Politiker auf, dafür zu sorgen, dass alles unterlassen wird, was mehr Individu­alverkehr etc und damit CO2 hervorruft. Wir rufen auch die Bürger und Bürgerinnen auf, alles zu tun, was sie können um den CO2-Ausstoß zu vermindern. Z.B. energetische Sanierung Ihrer Häuser. Falls Sie zur Miete wohnen, überzeugen Sie auch die anderen Bewohner und den Besitzer.

 

                   Otto Krämling                          Dr.-Ing. Hans Heinrich

 

 

                   Vorsitzender                               Ehrenvorsitzender

 

Otto Krämling, Ottmansberg 3, 91 174 Spalt      

Dr. Ing. Dipl.- Phys. Hans Heinrich, An der Röth 5, 91054 Buckenhof

Bitte unterstützen sie uns mit einer Spende

Sparkasse Erlangen, BLZ 763 500 00, Kto 14 000 168    Spende Klimaschutz

 

Weitere Informationen werden folgen


 

 



[1]       ppm gibt die Zahl der betreffenden Moleküle – hier Kohlendioxid CO2 in einer Million Teilchen der Atmosphäre an.

[2]       Gt-C  gibt Gewicht des gesamten Kohlenstoffs des CO2 der Atmosphäre in Milliarden (G) Tonnen C an.

[3]       Dazu gehören noch eine Reihe von weiteren “Wundern“, wie der Ozean und die Atmosphäre mit vielen Eigenschaften.

[4]       Gehalt dient hier als anschaulicher Begriff für die Menge des CO2, der sich proportional zu ppm oder Gt-CO2 oder zur Gesamtzahl der CO2 Moleküle verhält.

[5]       Z.B. verdampft pro °C  mehr Wasser aus dem Ozean und die Luft nimmt 7% mehr Wasserdampf auf. Dadurch immer größere und heftigere Niederschläge.

[6]       Wir wählen Best Guess aus zwei Gründen aus: Erstens weil wir an einer entscheidenden Stelle sind, wo das Schicksal der Menschheit entschieden wird und wohl niemand die Verantwortung über einen evtl. zu geringen Wert übernehmen kann. Zweitens erfährt man immer wieder, dass die Wissenschaftler –zu vorsichtig, zu geringe Werte angeben haben.

[7]       Ausgelöst durch die laufenden Messungen des CO2-Gehalts der Atmosphäre auf dem Mauna Loa, Hawaii, deren Ergebnisse außerordentlich eindrucksvoll waren und immer noch sind.

[8]       Von der UN koordinierte Zusammenarbeit von mehr als 2000 Wissenschaftlern, zur Aufklärung der physikalischen Probleme, der möglichen Verhinderung von Schäden, sowie den zukünftig zu erwartenden Folgen.
Die Ergebnisse der Arbeiten wurden in II, III,. “Verlag CAMBRIDGE University Press“ veröffentlicht.   Hinweise auf Aussagen auf das Buch Climate Change 2007, WG I, geben wir mit der entsprechenden Seitenzahl an: p Seitenzahl.

[9]       Es wird heute geschätzt, dass die Natur mit 10% an der Erwärmung beteiligt ist.

[10]     Die englischen Ausführungen sind dem Buch (Climate Change, 2007, Physical Science Basis, Working Group I, des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), im Kapitel 10. Seiten 824 – 825 entnommen. Diese sind teilweise auch schattiert. Ferner sind auch eigene Aussagen und Erläuterungen enthalten.

[11]     Wir unterscheiden atmosphärisches, ozeanisches und gespeichertes CO2.

[12]     Dies greift den Ozean womöglich stärker an, als angenommen. (SZ-Wissen vom 25.11.08.) Sie binden Kalk, der dann Korallen und Schalentieren fehlt, die irgendwann keinen Kalk mehr aufnehmen. Die Bestände an Muscheln etc nehmen ab. Das beeinträchtigt wieder den Transport von CO2 auf den Boden des Ozean, und damit seine Sedimentierung.

[13]     Während welkende Blätter von Pflanzen sehr schnell ihr CO2 abgeben, gilt das für die Wurzeln, die Zweige, die Bäume und ihre genutzten Teile, sowie die als Nahrung der Fauna genutzten Teile nicht.

[14]     Die Menge des atmosphärischen CO2 Gehalts – der ACG - ist das Problem der Klimaänderung