Gemäß den Berichten und Kommentaren in der SZ vom 13./14. Dezember über die Konferenzen in Posen und Brüssel stellt die EU mit zahlreichem Einknicken beim Emissionshandel ihre Ziele in Frage. Wir haben den Eindruck, dass die europäischen Politiker keine Ahnung von den Mechanismen Zeit, CO2 und den daraus wachsenden Gefahren haben. Sie tun so als ob wir noch so weiter leben und schachern können, wie bisher. Dabei brauchten sie sich nur die FAQ 10.3 des letzten "Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change" des UN-Klimarates, WG I, anzuschauen. Dort steht
Erstens: Ein Teil (ungefähr 20 %) des von uns emittierten CO2 bleibt für viele tausend Jahre in der Atmosphäre. Das heißt auch: Solange wir CO2 emittieren, werden ca. 20% davon die Atmosphäre mit CO2 "bereichern", d.h. wird die Erde mehr erwärmt.
Zweitens: Erst nach einem kompletten Stopp der CO2-Emissionen, kann der atmosphärische CO2-Gehalt schließlich in einer konstanten Höhe stabilisiert werden. Alle anderen Verminderungen von CO2 bedeuten weiter wachsende Gehalte der Atmosphäre auf Grund der charakteristischen Austauschprozesse, verbunden mit dem Kreislauf System des CO2.
Mit dem vielen Einknicken haben wir nicht nur das Ziel der Bali-Konferenz - Stabilisierung der CO2-Emission bei der Hälfte von 1990, in Frage gestellt, sondern wir sind erst recht noch weiter entfernt von dem Ziel: die Anreicherung der Atmosphäre mit CO2 zu stoppen. Erst dann, wenn wir dieses Ziel ohne die gefürchtet "Auslösung eines nicht mehr umkehrbaren Klimawandels" erreicht haben, können wir an die letzte Aufgabe herangehen, soviel CO2 aus der Atmosphäre und den Ozeanen wieder herauszuholen, dass ein erträgliches Klima ohne dauernde Stürme, Überschwemmungen, weltweite Hungersnöte, Epidemien, Völkerwanderungen aus überfluteten Meeres- und Flussregionen, verzweifelter Menschen aus Asien die Welt überziehen. Im Gegenteil, selbst in Deutschland sollen noch neue Kohlekraftwerke gebaut werden, die immerhin noch 10% CO2 - vielleicht aber noch mehr - durchlassen und den Strom noch teurer machen.
Was wichtig und richtig wäre und was viele Fachleute - auch der Klimaberater der Kanzlerin im Interview mit der SZ Journalistin Frau Rubner - sagen: Warum verbinden wir nicht Konjunktur und Klimapaket zu einem kraftvollen Ganzen? Alle Gebäude energetisch sanieren, Güter- und Pendlerverkehr von den Straßen auf den ÖV verlegen gehört auch ohne Klimaänderung die Stunde, sagen wir.
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Für die Natur und Umwelthilfe Dr. Hans Heinrich, 09131/55476