Natur- und Umwelthilfe e.V.
für eine lebenswerte Zukunft
 

Informationen zum Weißstorchschutz von Michael Zimmermann

Der eindeutige Schwerpunkt unserer Artenschutzarbeit liegt beim Weißstorchschutz. Wir können inzwischen auf eine mehr als dreißigjährige, erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Im folgenden geben wir einen Überblick über die verschiedenen Aspekte unseres Wirkens.


Die Altstadtstörche

Erlanger Altstadtstörche

Im Internet wird das Geschehen im Storchenhorst auf der Steinbach-Brauerei in Erlangen übertragen. Leider bietet die Kamera keinen schönen Hintergrund. Von dem hier gezeigten Standpunkt aus, sieht man die beiden Lüftungskamine der Brauerei und im Hintergrund den Turm der Dreifaltigkeitskirche.

Auf dem Kamin im Vordergrund wurde inzwischen eine neue Horstunterlage montiert.


Berühmte Erlanger Störche

Störchin BB Störchin Twenty

Die Störchin von Erlangen-Frauenaurach, genannt Twenty (linkes Bild), kam 1977 auf die Welt.

Sie pflegt im Jahr 2007 ihre 27. Brut und dürfte damit die erfolgreichste Storchenmutter Deutschlands sein!

Die Störchin BB (rechtes Bild) hat in Erlangen-Eltersdorf und in Fürth-Vach gebrütet. Sie wurde nur 8 Jahre alt. Ein Raser hat sie überfahren.


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Todesfalle Storchenhorst

Jungstorch im gefluteten Horst Dieses Jungtier haben wir 2002 in Auerbach/Opf. entdeckt. Sein Horst war völlig durchnässt (Graswuchs!) und ihm drohte der Unterkühlungstod, der die Geschwister bereits hinweggerafft hat.

Die nähere Untersuchung ergab, dass im Nest Plastikfetzen verbaut waren, und dass die Nestunterlage aus einem Weidenkorb bestand, der auch ohne Plastik durch die Trittmassage der Tiere völlig abdichtet. Der Weidenkorb ist als Nestunterlage ungeeignet.

Das Jungtier wurde von uns ausgehorstet und der Brut eines gut betreuten Horstes hinzugefügt, wo er zum ausfliegen kam. In Bayern kommen jährlich 200-300 Jungtiere durch Horstvernässung und Unterkühlung ums Leben. Die NUH arbeitet seit Jahren an Horstunterlagen, die das Vernässungsrisiko reduzieren.

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Die erfolgreiche Horstpflege

Edmund Lenz auf dem Storchenhorst Um die sehr hohen Ausfallquoten der Jungstörche im vernässten Horst zu reduzieren, muss dieser regelmäßig auf Wasserdurchlässigkeit geprüft werden.

In diesem Zusammenhang sei auch auf unser Merkblatt zur erfolgreichen Horstbetreuung von Weißstörchen hingewiesen.

Hier macht Edmund Lenz den Horst von Gerhardshofen durchlässig. Da an diesem Tag keine Feuerwehrleiter zur Verfügung stand, tat er es auf seine Weise. Vom Korb der Drehleiter aus geht’s natürlich bequemer.

Edmund Lenz hat auch die Webcam an dem von ihm betreuten Storchenhorst in Höchstadt a. d. Aisch installiert.


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Der Erlanger Lattenrost

Der verbesserte Erlanger Storchenhorst Seit langer Zeit verwenden wir einen Lattenrost als Horstunterlage. Abmessungen und Einzelheiten sind bei www.worldofanimals.de zu finden. Er hat sich gut bewährt, aber es zeigte sich auch, dass sich längs der Latten im Nestsubstrat Fäulnisbereiche bilden. Bei regnerischer und kalter Witterung, können diese Staubereiche zur Vernässung und Absterben der Brut führen.

Deshalb weist der hier gezeigte Horst eine Besonderheit auf: Aus den drei inneren Latten sind unter der zu erwartenden Nestmulde Teile herausgesägt. Metallbänder an den Seitenflächen überbrücken die Lücken. Durch Löcher in den Bändern sind Drähte gezogen. Unter der Nestmulde befindet sich so praktisch kein Strukturmaterial, was eine ideale Bodentrocknung gewährleistet.

Eine Neuerung sind die „Pfosten des Geländers“. Ursprünglich wurden hierzu 14 Dübelhölzer verwendet, mit dem Nachteil, dass die eingeflochtenen Eichen- bzw. Buchenzweige von Windböen nach oben abgezogen werden. Verwendet man stattdessen die im Vordergrund abgebildeten, etwa 15cm langen Gewindestäbe mit einer horizontal aufgeschweißten Mutter, so kann man durch diese einen horstumfassenden Begrenzungsdraht ziehen, der die eingeflochtenen Zweige ideal fixiert.

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Kamine als Horstunterbau

Der alte Baiersdorfer Kamin Der neue Baiersdorfer Kamin Ein alter Kamin, aus Backsteinen und Ziegeln kunstvoll aufgemauert, ist baufällig geworden (Bild links). Sicher hat das direkt aufsetzende Storchennest durch Dauerfeuchte sein Altern beschleunigt.

Das Wahrzeichen des Ortes (Baiersdorf) sollte natürlich erhalten bleiben, doch an einem Neubau in der alten Technik war nicht zu denken! Wir fertigten eine genaue Bauzeichnung der komplizierten Kaminstruktur an und baten die Firma Röckelein in Wachenroth den Kamin in Leichtbeton zu gießen.

Mit Erfolg, wie man sieht (Bild rechts)! Gleichzeitig wurden die Halterungen eingegossen, die die Nestunterlage auf Abstand halten, sodass nun eine „Rundumtrocknung“ gewährleistet ist.

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Die neue Kaminkrone in Röttenbach

Der neue Röttenbacher Kamin

Nach dem Barock-Kamin ein Beispiel im klassizistischen Stil (Brauerei Sauer, Röttenbach). Ein schweres Kranfahrzeug ist nötig, um die Last in die Höhe zu heben.





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Die neue Kaminkrone in Unterneuses

Der neue Unterneuseser Kamin auf dem Dach Der neue Unterneuseser Kamin am Boden

Noch ein historisierendes Beispiel (Neugotik) in Unterneuses. Auch hier ein exakter Nachguss der ursprünglich gemauerten Strukturen.

In jedem Fall wurde die kahle Nestunterlage mit einem Reisigring und einem Strohbett ausgestattet um storchenattraktiv auszusehen.


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Die einfache Variante

Horstunterbau Steinbach Hat der Kamin schon eine geeignete Krone, wie hier auf der Steinbachbrauerei in der Erlanger Altstadt, dann ist der Aufsatz einer Nestunterlage einfach.






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Unser neuer Edelstahlhorst

Neuer Edelstahlhorst

Das ist unser fortschrittlichster Storchenhorst: aus rostfreiem Stahl mit „peripherem Lastabtrag“ (Hier als Aufsatz auf einem ausgedienten Elektromast).

Unter dem zukünftigen Storchennest befindet sich so gut wie kein Strukturmaterial. Die Bodenverspannung mit Drahtseil hat eine Maschenweite von 20cm. Durch nachträgliches Einflechten von Draht wurde diese halbiert.

Der Horst wurde in Zusammenarbeit mit der Fa. Lettenbauer, Erlangen hergestellt. Qualität hat ihren Preis: ca. € 2000,-. Die Frage, ob sich ein Winkelprofil aus 4VA-Material auf einen Durchmesser von 150cm kalt walzen lässt, kann bejaht werden.


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Der Storchenhorst in Dannberg

Sechserbrut in Dannberg Dannberg, Horst auf Elektromast Trotz Hightech eine ländliche Idylle in Dannberg.

2002 mit einem Rekord: Sechserpack!

Eine der wenigen dokumentierten erfolgreichen Sechserbruten (Bild rechts).







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Das Modell Firstreiter

Modell Firstreiter

Steht weder Mast noch Kamin zur Verfügung, tut es auch ein „Firstreiter“. Er liegt dem Dach nur auf und beschädigt es nicht.






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Biotoparbeit

Arbeitseinsatz im Storchenbiotop

Störche machen auch am Boden Arbeit: Unser Mähtrupp im Storchenbiotop Frauenaurach.

Wenn die Jungstörche geschlüpft sind, benötigen die Altstörche gemähte Wiesen in Horstnähe zur Futtersuche.



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Schwarz und Weiß

Schwarz- und Weißstörche auf Dachfirst Schwarz- und Weißstörche im Regnitztal Im August 2004 gab es in Erlangen einen Höhepunkt des Storchenjahres.

Zu der sich formierenden Reisegesellschaft der Weißstörche gesellten sich junge Schwarzstörche! Erst 1, dann 2, dann 3, dann 4!

Sie hielten tagsüber auf den Regnitzwiesen und nachts auf den Dachfirsten engen Kontakt mit ihren weißen Vettern

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